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Bei dem neuen Update BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) handelt es sich um einen Google-Algorithmus, der sich auf das Verständnis von Sprache bezieht. Genauer gesagt ist BERT ein “deep learning” Algorithmus, der mit dem NLP (Natural Language Processing) vergleichbar ist. Es sollen künftig nicht nur einzelne Wörter für die Suche in Betracht gezogen werden. Stattdessen soll die Suchmaschine mehrere Wörter in Relation und Kontext bringen und verarbeiten. So können Suchen noch besser und genauer umgesetzt werden. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, komplexe Suchanfragen zu stellen und ein passendes Ergebnis zu erhalten. Für organische Suchergebnisse wurde BERT zuerst in den USA ausgerollt. Im deutschsprachigen Raum wurden noch keine Veränderungen der organischen Suchergebnisse festgestellt. Dies kann sich aber schnell ändern. Für die Ermittlung deutscher Featured Snippets ist BERT laut Danny Sullivan (via Twitter) jedoch schon im Einsatz.
Laut Google wird BERT dazu beitragen, eine von zehn Suchen besser zu verstehen. Hierbei geht es insbesondere um die komplexen Suchanfragen, die im Kontext gesehen werden müssen, um sie richtig zu erfassen. BERT wirkt sich sowohl auf das Ranking der Suchergebnisse als auch auf die Featured Snippets aus.
Gerade komplexe Suchanfragen mit Präpositionen wie “for” oder “to”, werden von der Suchmaschine künftig besser verstanden. Es soll Ihnen die Möglichkeit geben, Fragen auf natürliche Weise zu stellen, also so, wie Sie Ihre Mitmenschen fragen würdest.
Die Beachtung von sprachlichen Zusammenhängen wird anhand des folgenden Beispiels von Google deutlich. Das Wort “for” bildet in dieser Suche den Knackpunkt, um die Suchanfrage richtig zu verstehen.
Auch für Featured Snippets liefert Google ein anschauliches Beispiel, wie sich der Algorithmus sprachlich auswirkt. Quelle: https://blog.google/products/search/search-language-understanding-bert
Da sich das BERT Update hauptsächlich auf die Weiterentwicklung des Verstehens von komplexer Sprache in Suchanfragen bezieht, werden die Auswirkungen vor allem bei Long-Tail Suchanfragen spürbar sein. Konkret gibt es bis dato jedoch keine Optimierungsmöglichkeit. Wichtig ist wie immer, dass Sie auf qualitativen Content achten und umständliche Formulierungen vermeiden.
Google teilte mit, dass rund 15 Prozent der täglichen Suchanfragen zum ersten Mal gestellt werden. Gerade die natürliche Suche spielt bei Usern eine immer wichtigere Rolle und deshalb wird auch der Kontext einer solchen Suchanfrage stetig an Relevanz gewinnen. So können bereits jetzt schon 70 Prozent der Suchanfragen dem Long-Tail-Bereich zugeordnet werden, was für längere Suchanfragen steht. Der Anteil von Voice Search soll laut dem Statistik-Dienst Comscore in den kommenden zwei Jahren sogar bei ganzen 50 Prozent liegen.
Deshalb arbeitet Google bereits seit einigen Jahren mit immer größerem Fokus an neuronalen Netzwerken, die komplexe Suchanfragen besser verstehen sollen. Hier gibt es zum Beispiel auch Hummingbird, seit 2013 Teil des Google Algorithmus. Hummingbird sorgte dafür, dass die gesamten Suchanfragen besser interpretiert werden und nicht nach einzelnen Wörtern innerhalb einer Suchanfrage gesucht wird. RankBrain wurde 2015 dem Google Algorithmus hinzugefügt und gilt bis dato als drittwichtigster Ranking-Faktor. RankBrain ermöglichte, dass mehrdeutige sowie komplexe Suchanfragen, die über eine Long-Tail-Suche hinaus gehen, verarbeitbar sind. Des Weiteren verbesserte es die Verarbeitung erstmalig gestellter Suchanfragen, Umgangssprache, Dialoge oder Wortschöpfungen.
Dem hinzu kommt nun, auch bald in Deutschland, BERT. Ein weiterer Schritt in Richtung komplexe und natürlich gestellte Suchanfragen, sodass User eher die gewünschten Ergebnisse angezeigt bekommen. User bleiben so voraussichtlich länger auf Ihrer Seite, da sie genau nach Ihren Inhalten gesucht haben. Sie sollten bei Ihrer SEO-Strategie also weiter im Kopf behalten, dass die Inhalte Ihrer Website zu den Intentionen Ihrer Nutzen passen müssen.
Google bezeichnete BERT als das wichtigste Update seit fünf Jahren. Der Konzern erhofft sich dadurch für uns User eine deutliche Verbesserung des “Such-Erlebnisses”. Da BERT den Kontext von Sprache in all seiner Vielfalt erlernen muss, wird es noch dauern bis Sie aus einer komplexen Suchanfrage stetig zufriedenstellende Ergebnisse bekommen. Dieses Update verspricht jedoch eine zunehmende Verbesserung von Suchergebnissen für die Zukunft, von der User stark profitieren. Und das wird vermutlich erst der Anfang sein. BERT ist aktuell nur auf die englische Sprache ausgelegt, weitere sollen sobald möglich folgen.
Ob BERT die Ursache für die kürzlich stärkere Dynamik auf der Google SERPs war, ist nicht ganz einschätzbar. Grundsätzlich bleibt es aber spannend zu beobachten, was BERT in den kommenden Wochen für Auswirkungen bei der Verschiebung von englischsprachigen Suchergebnissen haben könnte.
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